Der Lüttge-Garten

Ein einmaliger Rhododendren-Park mitten in Lokstedt

1958 legte der Gartenarchitekt Gustav Lüttge den Garten als Versuchshain für Rhododendrenzucht an. Die Stadt hatte ihm dieses Gelände für 30 Jahre an die Hand gegeben. Lüttge wohnte und arbeitete direkt an diesem Garten. Doch schon 1968 verstarb Lüttge, lange bevor er seine Züchtungen beenden konnte. Trotzdem konnte er in diesem Garten seine grundlegenden gartenarchitektonischen Ideen verwirklichen. 

Nach seinem Tod geriet der Garten in Vergessenheit. Wildwuchs, Überwachsung und Schädlinge setzten ihm zu. Wege und Mauern verfielen. Anfang der 2000er Jahre entdeckten neue Mieter des Hauses die Geschichte dieses Ortes. Auf Anregung des Gartenbauamtes gründeten sie den „Freunde des Lüttge-Gartens in Hamburg-Lokstedt e.V.“. Die Stadt selbst, der dieser Garten gehört, sah sich nicht in der Lage, den Lüttge-Garten als Beispiel eines historisch angelegten Gartens zugunsten der Natur zu erhalten.

2005-06 begannen die Vereinsmitglieder (selbst heute sind es nur 14!), die Anlage zu sichern, Unkraut zu jäten, wildgewachsene Baume zu fällen, Rhododendren zu stützen, Schädlinge zu bekämpfen und Eingriffe in die ursprünglichen Pläne zu korrigieren. Gestaltungselemente wurden freigelegt und ergänzt, die Rhododendren kartografiert. Der Zaun wurde dank Unterstützung der HASPA erneuert. Bezirkssondermittel ermöglichen es, Rhododendren (auch von Lüttge gezüchtete) nachzupflanzen und Reparaturen durchzuführen. Daraufhin wurde 2011 der Garten in die Hamburger Denkmalliste aufgenommen. Heute stehen wohl 170 Rhododendren im Garten.

Erich Clef-Prahm
1. Vorsitzender