Das Projekt Stadtbahn hat der Senat nach der letzten Wahl zu den Akten gelegt, stattdessen sollen nun die Metrobuslinien beschleunigt werden. Dies soll die Kapazität der Linien 2,3,5,6,6,20 und 25 um 20% erhöhen, eine spürbare Zeiteinsparung bringen und gleichzeitig die Umwelt entlasten. Dafür stellt der Senat bis zum Jahr 2020 insgesamt 259 Millionen Euro zur Verfügung. Haltestellen sollen verlegt oder umgestaltet werden, um einen besseren Verkehrsfluss herzustellen. Insgesamt wird es ca. 250 Baustellen geben. Ampelschaltungen werden zukünftig so geregelt, dass unnötige Wartezeiten vermieden werden.
Der Startschuss für die ersten Bauarbeiten fiel bereits am 28.09.2012 im Bezirk Eimsbüttel. Ziel hier: Die Metrobuslinie 5 soll 5 Minuten schneller von der Haltestelle Niendorf–Markt am Hauptbahnhof ankommen. Die Kosten für die baulichen Maßnahmen der M5 belaufen sich dort auf ca. 40 Millionen Euro. Das entspricht ca. 4 Millionen Euro pro Streckenkilometer! Kritiker
prangern hier klar die Verhältnismäßigkeit an. Besonders spürbar werden die Auswirkungen des Senatsprogramms am Siemersplatz sein, dessen Umgestaltung sich vom 2. bis zum 4. Quartal 2013 hinziehen wird. Der Fahrstreifen für Rechtsabbieger aus der Kollaustraße wird verlängert, während die Linksabbieger hinter die Kreuzung verlegt werden. Linksabbieger aus dem Lokstedter Steindam sollen über die Osterfeldstraße geführt werden. Wer aus der Vogt–Wells– Straße rechts abbiegen möchte, der darf sich demnächst auf einen eigenen Fahrstreifen freuen. Radfahrer bekommen ihre Radspur an den jeweiligen Kreuzungsarmen. Im Verlauf der Kollaustraße soll eine neue Busspur geschaffen und die Bushaltestelle in der Osterfeldstraße an den Kreuzungsbereich verlegt werden.
Künftig braucht der einzelne Autofahrer also einiges mehr an Geduld, Zeit und Ruhe. Fußgänger müssen sich im Kreuzungsbereich auf längere Laufwege einstellen, Fahrradfahrer auf schmale Fahrradwege. Anwohner und Gewerbetreibende klagen über mangelnde Transparenz und Beteiligung an den geplanten Maßnahmen.