Jahrhundert–Stadtteil und Großstadtparadies

Knapp ein Jahr nach der Gründung der von Eppendorf losgelösten evangelischen Kirchengemeinde Hoheluft, die maßgeblich mit der Entwicklung des späteren Stadtteils zu tun hatte, entstand am 25. Januar 1896 in Wittorfs Bierhalle an der Hoheluftchaussee der Hohelufter Bürgerverein als Keimzelle des heutigen Bürgervereins Hoheluft–Großlokstedt.

Wie sich der Verein und seine aufstrebende Gemeinde seitdem entwickelte, ist in dem neu erschienenen Buch „Hamburg-Hoheluft. Der Jahrhundert–Stadtteil“ des Lokstedters Klaus Tornier nachzulesen.

Eimsbüttels in Hoheluft wohnender Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke hält den Stadtteil für „ein kleines Großstadtparadies“, und er ist für ihn „wahrhaftig ein Jahrhundert–Stadtteil“, wie er in seinem Geleitwort schreibt.

Was hat(te) Hoheluft nicht alles zu bieten? Große Parks reicher Hamburger. Jede Menge Gärtnereien, die eine ganze Straße präg(t)en. Hunderte von Gebäuden, die unter Denkmalschutz stehen. Hitler als Wahlkämpfer im Victoria–Stadion. Hildegard Knef im Künstlertheater. Und: Wer weiß schon, dass in diesem Stadtteil eine Synagoge existierte und es noch heute Oberdörffers Apotheke als die älteste in Hamburg sowie das erste Motel in Hamburg gibt?

Hoheluft ragt nicht nur als Standort von Beiersdorf hervor, dem einzigen Dax–Unternehmen der Hansestadt. Der Sitz von RTL–Nord bedeutet für Hoheluft das, was das NDR-Fernsehen für Lokstedt darstellt. Bei dieser Gemengelage verwundert es nicht, dass sich hier ein Verlag zu der Philosophie–Zeitschrift „Hohe Luft“ inspirieren ließ.

Welch ein bemerkenswerter Stadtteil Hoheluft geworden ist, wird auch daran deutlich, dass er inzwischen über sage und schreibe acht Buchhandlungen verfügt, in denen Torniers facettenreiches, stark bebildertes und bei BoD erschienenes Buch mit 224 Seiten zum Preis von 19,95 erhältlich ist. Das Antiquariat Atlas in der Hoheluftchaussee (neben Rewe) hält das Buch ständig vorrätig.

Klaus Tornier

Zur Person

Klaus Tornier ist gelernter Journalist und Politologe. Bevor er sich in die Stadtteilgeschichte von Hoheluft einarbeitete, war er Kurator der Ausstellung „Presseschau! 400 Jahre Zeitungen in Hamburg“ (2006) und stets sehr engagiert, wenn es um Pressegeschichte und die Entwicklung des freien Journalismus ging.