Braucht das Niendorfer Gehege eine neue Beleuchtung? Bisher musste noch niemand in tiefer Dunkelheit durch das Gehege fahren. Doch was für uns recht komfortabel ist, bedeutet hohe Energiekosten und eine Belastung für die Tierwelt im Gehege. Lichtverschmutzung nennt man ein solches Vorgehen, bei dem Natur und Tierwelt durch eigentlich unnatürliche Lichtquellen eingeschränkt werden.
Das es fortan komplett finster bei Nacht im Niendorfer Gehege zugehen soll, dass will niemand. Dennoch kommt von der CDU Bezirksfraktion ein Vorschlag, der ein innovatives Konzept zur Straßenbeleuchtung zur Diskussion stellt. Ziel ist, eine moderne Anlage zu installieren, die sowohl Energie einspart, als auch die Lichtverschmutzung eindämmt. Dies funktioniert bereits in einigen Kommunen sehr gut.
Und so sollen bewegungsempfindliche Lampen dafür sorgen, dass es in der Nacht nur noch dort wirklich hell wird, wo das Licht tatsächlich benötigt wird. Hierbei sind die Systeme mittlerweile schon soweit, dass sie erkennen, wann ein Auto oder Fußgänger sich nähert. Erst dann schalten die Lampen auf volle Helligkeit um. Den Rest der Zeit, dimmen sie sich auf rund 20% ihrer eigentlichen Leistungskraft herunter.
Die nötige Investitionssumme ist bisher nicht bekannt, dennoch zeigt sich, dass solche intelligenten Lampen in ihrer Anschaffung zwar im Durchschritt bis zu 20% teurer sind, aber auch über 50% der Energie weniger verbrauchen. Eine Investition also, die sich über einen längeren Zeitraum durchaus rechnen könnte. Weitere positive Eigenschaften: die Effizienz wird erhöht und die Natur im Gehege nicht weiter unnötig belastet.
Ob dieser Vorschlag Gehör in der Politik findet oder gar umgesetzt wird, dass bleibt abzuwarten. Der zuständige Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer reagierte auf den konkreten Vorschlag verhalten, da diese Idee recht neu sei. Dennoch zeigen einige Beispiele in Hamburg bereits jetzt, dass das Thema Lichtverschmutzung und Energieverschwendung durch übermäßige Beleuchtung ernst genommen wird – die Beleuchtung des Rathauses wird beispielsweise nachts abgedimmt. Der Umweltschutzgedanke dringt offenbar mehr und mehr in die Köpfe von Politik und Verwaltung vor.
Ein Projekt also, über das es sich lohnt nachzudenken und zu diskutieren. Die Vorteile liegen auf der Hand, aber die zusätzlichen Investitionskosten in Zeiten knapper Kassen könnten das Projekt ausbremsen. Die Politik muss sich daher die Frage stellen, welchen Stellenwert Umweltschutz in unseren Stadtteilen haben soll und welche Projekte finanziert werden.