Projekt Stadtteilarchiv

FORUM KOLLAU Verein für die Geschichte von Lokstedt, Niendorf und Schnelsen e.V. gegründet

„Zukunft ruht auf den Säulen der Vergangenheit“:
Stadtteilgeschichte sammeln, bewahren, erforschen, ausstellen, vermitteln

Nach dem Zweiten Weltkrieg haben die drei Stadtteile am Rande Hamburgs eine rasante Entwicklung genommen. Aus den dörflich und kleinstädtisch geprägten Vororten haben sich seit den 50er Jahren durch massive Neubebauungen und neue Verkehrsstrukturen tief greifende Veränderungen vollzogen: Rund 100.000 Einwohner leben heute in einem homogenen, von überwiegend kleinteiliger Bebauung geprägten Gebiet. Außer der Barockkirche am Niendorfer Marktplatz zeugen wenige Gebäude von der Vergangenheit.

Trotz des enormen Bevölkerungszuwachses hat sich durchaus ein im besten Sinne lokalpatriotisches Bewusstsein erhalten: Man lebt sehr gern in Hamburg, bezeichnet sich aber auch gern als „Niendorfer“, „Schnelsener“, „Lokstedter“. Vereine, Schulen, Kirche und Geschäftszentren prägen das soziale und gesellschaftliche Miteinander im Stadtteil nach wie vor.

Den vielen seit Kriegsende neu in die Stadtteile Hinzugezogenen, den „Neubürgern“ in der zweiten und dritten Generation, gilt es nahe zu bringen, wie ihre Heimat überhaupt entstand. Ein wichtiger Beitrag, in einer immer größer werdenden Welt die Bodenhaftung zu behalten, Identifikation zu ermöglichen. Mit dem Wissen um die Vergangenheit, um die Geschichte und Geschichten der Menschen lässt sich das Heute besser verstehen und die Zukunft besser gestalten.

Seit etwa zwei Jahren traf sich auf Anregung des Bürgervereins sporadisch ein lockerer Initiativkreis aus Meinungsträgern des Stadtteils. In vielen Gesprächen wurde das Interesse an einem Stadtteilarchiv bei den bekannten Sammlern, Institutionen und bei vielen alten und neuen Bürgern der Stadtteile eruiert. Die Bürgerhäuser Lokstedt und Niendorf, sowie das Freizeitzentrum Schnelsen schlossen sich früh dem Vorhaben an. Die Resonanz war überzeugend positiv und ermunternd, das Projekt weiter zu verfolgen. Von Anfang an setzten die Initiatoren auf fachliche, professionelle Hilfe. Die Historikerin Dr. Victoria Asschenfeldt erstellte ein Konzept für die Initiierung des Archivs Vision. Unter Federführung des 1.Vorsitzenden des Bürgervereins, Rechtanwalt Rainer Funke wurde eine Satzung erarbeitet und mit der Finanzbehörde abgestimmt.

Wie entstand der Name?

In einem Forum finden vielfältige, lebendiger Austausch und Diskussionen statt, treffen sich junge und alte Zeitgenossen. Das Flüsschen Kollau verbindet die drei Stadtteile. So folgte der Initiativkreis gern dem Vorschlag des Werbe- und PR-Experten Michael Krause und beschloss den Namen „FORUM KOLLAU Verein für die Geschichte von Lokstedt, Niendorf und Schnelsen e.V.“

Zur Gründungsversammlung am Freitag, 11. Februar 2011 um 19 Uhr im Niendorfer Bürgerhaus erschienen zur Freude des Gründerkreises rund zwei Drittel (!) der 100 geladenen Gäste; über 40 Personen erklärten im Vorfeld oder während der Veranstaltung ihren Beitritt. Gewählt wurden zum 1.Vorsitzenden Rainer Funke, zum 2. Vorsitzenden Jörg Kilian. Schatzmeisterin ist Barbara Ahrons, Beisitzer sind Ingelor Schmidt, Jörg Fischlin, Hans Joachim Jürs und Siegbert Rubsch, der auch als Schriftführer fungiert. Das Gründungsprotokoll können Sie hier herunterladen. Über die Versammlung wurde am 16. Februar 2011 im Wochenblatt berichtet.

Was soll das FORUM KOLLAU einmal leisten?

Es soll nicht nur das bereits „historische“ Material bewahrt und erforscht werden, vielmehr soll das Augenmerk auch auf die aktuellen Zeugnisse der Nachkriegszeit und der Expansion der Stadtteile bis heute gerichtet werden. Denn schon jetzt beginnen wieder große Veränderungen.

Die zahlreichen Sammler, die vielen Familien, die heute liebevoll ihre zum Teil umfangreichen Bestände an Fotos und Dokumenten hüten, sollen Gewissheit haben, dass ihre Schätze gesichert in guten Händen, vor Ort, also in ihrer Heimat bleiben.

Vereinen, Schulen und auch Firmen, die keine „Geschichtsarbeit“ leisten können, will das FORUM KOLLAU behilflich sein, ihre Geschichte zu erforschen und aufzuschreiben.

Inzwischen gefunden: Ein Raum für den Anfang

Nach vielen gescheiterten Bemühungen – im öffentlichen Raum nichts frei, bei privaten Vermietern alles zu teuer – war eine Nachfrage bei Schulen ein Treffer. In der Schule Bindfeldweg in Niendorf fand sich Anfang Juni 2011 ein freundlicher Raum. In ihm kann Sammelgut zwar nur in sehr begrenztem Maße bewahrt werden. Aber hier können die Vorstandstreffen stattfinden, die ersten Projekte und Veranstaltungen geplant werden. Am Konzept für ein effizientes, computergestütztes Sammeln und Archivieren wird sowie an einem Veröffentlichungs-, Ausstellungs- und Dienstleistungskonzept wird intensiv gearbeitet.

Forum Kollau Verein für die Geschichte von Lokstedt, Niendorf und Schnelsen e.V.

c/o Schule Bindfeldweg, Bindfeldweg 37, 22459 Hamburg

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www.forum-kollau.de