Feuer und Flamme für Hamburg!?

Dr. Jürgen Mantell wirbt für Olympia 2024 in Hamburg

Wird es die Jahrhundertchance für Hamburg, wenn der Zuschlag für die Olympischen Spiele 2024 nach Hamburg geht? Wird das „Tor zur Welt“ zum „Tor für die Welt“?

Viel Zeit und Engagement hat die Stadt in ihre Bewerbung gesteckt und man gibt sich zuversichtlich und selbstbewusst im Rathaus, Berlin aus dem nationalen Wettbewerb rund um die deutsche Bewerbung zu schießen. Was hat Hamburg im Vergleich zu bieten, was Berlin nicht hat? Das Wichtigste dürfte wohl die positive Stimmung in der Stadt sein. Im Juli 2014 ergab eine repräsentative Umfrage, dass 73% der Hamburger eine Olympia–Bewerbung für 2024 befürworten.

Die Gegner fürchten sich vor weiter steigenden Kosten rund um das alltägliche Leben in Hamburg, wenn erst einmal der ganze Olympiazirkus 2024 die Stadt verlassen hat. Hinzu kommt, dass Olympische Spiele nicht umsonst sind. Auch nicht für Hamburg. Der Senat wird Geld zur Verfügung stellen und dabei weiterhin die Schuldenbremse einhalten müssen.
Auf der Jahreshauptversammlung des Bürgervereins Ende Februar warb Dr. Jürgen Mantell, Präsident des Hamburger Sportbundes, für die olympische Idee und Spiele an Elbe und Alster. Hamburg wolle weg vom Gigantismus bisheriger Spiele und hin zu sparsamen Olympischen Spielen. Die meisten Sportstätten existieren bereits. Nah an den Menschen und nah an der Stadt sollen die Spiele sein. Nah an der Stadt bedeute, die Spiele in das Zentrum zu holen. Alle Wettkampfstätten befinden sich in einem Radius von lediglich 10 Kilometern.

Hamburg habe die Chance, versiegelte Flächen auf dem Kleinen Grasbrook wieder zu öffnen, sowie tausende Wohnungen zu bauen, zuerst für die Sportler, danach für Mieter. Der zentrale Bereich — bestehend aus Olympischem und Paralympischem Dorf, Olympiastadion, Olympiahalle und Olympiaschwimmhalle — wird also der Kleine Grasbrook gegenüber der HafenCity sein. Der Sprung über die Elbe wäre dann vollbracht.
Die Spiele nah an die Menschen zu bringen bedeutet aber auch, Bedenken ernst zu nehmen und aufzugreifen, sodass die Hamburgerinnen und Hamburger geschlossen hinter der Olympia–Bewerbung der Hansestadt stehen können. Jeder Bürger wird deshalb aufgerufen sein, sich seine eigene Meinung zu bilden. Dass es ein Referendum geben wird, darin sind sich alle Parteien in der Bürgerschaft einig. Die Entscheidung, sich um das größte Sportereignis der Welt zu bewerben, bedarf der mehrheitlichen Zustimmung der Menschen in der Hansestadt. Das weiß der Deutsche Olympische Sportbund genauso gut wie der Senat. Deshalb ist es wichtig zuzuhören, Ideen aufzunehmen und eine professionelle, nachhaltige Bewerbung vorzulegen, die Aussicht auf Erfolg hat. Bis die erwarteten 10.000 Athleten und 7.000 Offizielle im Sommer 2024 in Hamburg eintreffen, liegt also noch einiges an Arbeit vor den Verantwortlichen. An Motivation und Selbstbewusstsein scheint es nicht zu mangeln, wie Dr. Jürgen Mantell bei seiner Präsentation eindrucksvoll darstellte.