Unseren Lebensraum gemeinsam schützen

Sich miteinander engagieren

Liebe Leserinnen, lieber Leser,

sehen Sie diesem Herbst sorgenvoll entgegen? Wenn Ja, dann geht es Ihnen wie vielen, mit denen ich in Niendorf als Pastorin spreche. Da haben wir die letzten zwei Jahre die Pandemie überstanden – und nun geht es weiter: Energiekrise, steigende Kosten, Klimaveränderungen, zerbrochene Weltfriedensbilder. Unser Kind wird in einer ganz anderen Zeit aufwachsen als wir, so sagen junge Eltern. Es gibt Grund, sich zu fürchten. Was also tun?

Das Wort „Bürger“, so habe ich im Duden nachgelesen, kommt von „Burg“. „Bürger“ wurden ursprünglich diejenigen genannt, die die Burg verteidigten. Erst später wurden mit diesem Wort die Menschen bezeichnet, die in der Burg oder der Stadt wohnten. Angesichts der Herausforderungen, vor denen wir als Gesellschaft und Weltgemeinschaft stehen, ist das für mich ein ermutigender Gedanke: Wir Bürgerinnen und Bürger sind gleichzeitig diejenigen, die unseren Lebensraum verteidigen und pflegen. Jedoch nicht voreinander schützen, sondern miteinander schützen. Wie uns das „Miteinander schützen“ gelingt, wird den Unterschied machen, ob und wie wir durch zukünftige Krisen hindurch kommen werden. Unsere Burg ist dabei größer und komplexer geworden: Sie ist heute die ganze Erde und die Weltgemeinschaft. Wir sind heute Weltenbürger*innen und wir haben nur diese eine Erde. Es gibt keinen „Planet B“.

Das Gute ist: Sie – Wir – können ja „miteinander“. Ich denke an die vielen Vereine in unseren Stadtteilen, an die Institutionen und Initiativen, in denen sich in diesem Sinne schon lange Bürger*innen miteinander engagieren. Ich wünsche mir, dass wir uns weiter vernetzen, mehr voneinander lernen, Ressourcen gemeinsam nutzen.

Welche Ideen könnten wir zusammen entwickeln und umsetzen? Welche gemeinsamen Veranstaltungen oder Feste können wir entwickeln, in dem wir bereits Vorhandenes gemeinsam denken? Ich bin gespannt auf das, was uns gelingen wird.

Herzlichst Ihre,

Maren Gottsmann
Pastorin in der Kirchengemeinde Niendorf