Wie die Elbphilharmonie endlich fertig werden soll

Sie soll das neue Wahrzeichen unserer Stadt werden und zukünftig die Schiffe, die in den Hafen fahren, begrüßen. Als kultureller Mittelpunkt eines komplett neuen Stadtteils geplant, soll sie das modernste Konzerthaus Europas werden und die besten Orchester der Welt nach Hamburg locken. Eigentlich hätte die Elbphilharmonie in der HafenCity längst fertig sein und auch nur 76 Millionen Euro kosten sollen.

Nach über 15 Monaten Baustopp an der Elbe legte der Bürgermeister die neu verhandelten Verträge mit Hochtief der Bürgerschaft vor. Sein Angebot an die Hamburger: Hochtief baut weiter und erhält zusätzliche 200 Millionen Euro als Pauschale. Im Gegenzug verpflichtet sich der Baukonzern zum nun vereinbarten Festpreis von 575 Millionen Euro, das Gebäude bis Mitte 2016 fertigzustellen, so dass es 2017 eröffnet werden kann.

Nimmt man die Finanzierungs- und Baukosten sowie die Spenden hinzu werden unterm Strich 789 Millionen stehen, die dieses Bauvorhaben geschluckt hat. Doch bevor die Bauarbeiter wieder anrücken, benötigt der Bürgermeister die Zustimmung des Parlaments. Das vorgelegte Angebot sei fair und sichere der Stadt zu, dass keine weiteren Mehrkosten entstünden, betonte Olaf Scholz gegenüber der Hamburgischen Bürgerschaft.

Bis Ende Juni sollen die Abgeordneten dem neuen Vertrag zustimmen, denn sonst drohe dieser zu platzen und der Kampf um Schadensersatz würde beginnen, währenddessen die Arbeiten auf der Baustelle weiter ruhen würden. Doch vielen Abgeordneten ist der Beratungszeitraum zu knapp. Wie sollen die Volksvertreter in nur zwei Monaten 170 Aktenordner gewissenhaft durcharbeiten, um eine Entscheidung treffen zu können? Geschlossen sprach sich die
Opposition gegen dieses Hauruckverfahren aus und erbat sich Zeit bis Ende August. Aber ob im Juli oder August abgestimmt wird, eins ist so gut wie sicher: Im Rathaus will man die Elbphilharmonie und keine Bauruine. Die letzte Finanzspritze von 200 Millionen Euro soll das Projekt Elbphilharmonie zu Ende bringen.