10 Jahre Forum Kollau

Stadtteilgeschichte und Geschichten sammeln, bewahren, erforschen, vermitteln

Seit zehn Jahren vermittelt das Forum Kollau erfolgreich die gar nicht langweilige Geschichte der drei Stadtteile, die erst seit 1937 zu Hamburg gehören. Rainer Funke, Ehrenvorsitzender beim Bürgerverein und seit 2011 Vorsitzender des Forum Kollau, beschreibt, wie es begann und wie es weitergeht.

Am 11. Februar ist das Forum Kollau 10 Jahre alt geworden! Darauf können wir alle stolz sein – und wir sind es auch.

Etwa 2007 hatte sich Ingelor Schmidt an mich gewandt: „Eigentlich brauchen wir in unseren Stadtteilen doch einen Geschichtsverein!“. Es fand sich schnell eine kleine Gruppe von historisch interessierten Meinungsträgern aus Lokstedt, Niendorf und Schnelsen. Darunter waren Hans-Joachim Jürs, Jürgen Frantz, Hartmut Leschner, Hans-Jürgen Rhein, Karl-Wilhelm Koch, Hjalmar Stemmann, Harald Schloz, Barbara Ahrons, Ingelor Schmidt sowie ich selber. Auch die Kulturinstitutionen der Stadtteile und einige Sammler zeigten sich sehr aufgeschlossen. Die Idee einer Geschichtswerkstatt wurde diskutiert und in einer Satzung in Form gebracht.

Warum „Forum Kollau“?

Unser Name ist Programm: Forum Kollau Verein für die Geschichte von Lokstedt, Niendorf und Schnelsen e.V. In einem Forum finden vielfältiger, lebendiger Austausch und Diskussionen statt, treffen sich junge und alte Zeitgenossen. Und ganz naheliegend: Das Flüsschen Kollau verbindet unsere drei Stadtteile, die einst auch die „Kollaudörfer“ genannt wurden.

Getreu unserer Satzung werden historische Dokumente gesammelt, dokumentiert, veröffentlicht. Diese Sammlung wächst und wird jetzt nach und nach digitalisiert. Unsere großen Publikationen haben erstmals die wechselvollen geschichtlichen Zusammenhänge der drei ehemaligen Dörfer zusammenhängend dargestellt: Den langen, diffizilen Eingemeindungsprozess in die Hansestadt, ihren Weg im Ersten Weltkrieg, der Zeitzeugenfilm „Es war einmal in Niendorf“, die hundertjährige Geschichte des bedeutenden Niendorfer Sportvereins, die Entwicklung zum kleinstädtischen Erscheinungsbild durch die sog. „Seitenrisalithäuser“ und zuletzt das umfangreiche Werk zum 250-jährigen Jubiläum der Niendorfer Kirche am Markt. Unser nächstes Projekt: Eine ausführliche Dokumentation über den historischen Alten Niendorfer Friedhof.

Bald geht es wieder los!

Die zahlreichen Stadtteilspaziergänge, die erstmals 2012 von Volker Bulla initiiert wurden, waren immer stark besucht. Wir führen zu historisch relevanten Punkten und machen den vielen Menschen, die seit Ende des Zweiten Weltkriegs zugezogen sind, die neue Heimat vertrauter. Wegen der Pandemie mussten wir die Führungen seit Frühjahr 2020 absagen. Wir werden sie sofort nach der Beendigung der Einschränkungen wieder aufnehmen, ebenso wie die Bildervorträge.

In Planung ist jetzt ein neues Domizil für unser wachsendes Archiv, für Arbeiten und Gespräche, die sich nicht im Home-Office erledigen lassen. Wir sind bereits auf gutem Wege bei den Verhandlungen mit einem Vermieter.

Sprechen Sie uns an!

Wir sind offen für Anregungen, sei es für Veröffentlichungen, Veranstaltungen, Dokumentationen. Gern können wir Sie auch unterstützen, wenn Sie selbst ein interessantes Projekt verwirklichen wollen. Besonders freuen wir uns, wenn Sie als Mitglied unsere Arbeit fördern wollen: Der Jahresbeitrag von 30 EUR hilft uns enorm weiter, gerade in diesen Zeiten.

Wir sammeln!

Zum Schluss eine Bitte: Wenn Sie gerade jetzt beim Aufräumen Fotos oder Dokumente in den Händen haben, für die sich die nachfolgenden Generation vielleicht (noch) nicht interessiert: Fragen Sie uns, bevor Sie sie „entsorgen“! Wir können diese Artefakte in unserem Archiv im Original aufheben oder zumindest digitalisieren und so für die Nachwelt erhalten.

Wir freuen uns weiterhin auf die gute Nachbarschaft unserer beiden Vereine!

Rainer Funke
1. Vorsitzender Forum Kollau e.V.