Der Wahlkampf und die Wahl

Wie war das noch mal?

Bekanntlich wird in Wahlkampfzeiten versucht, durch die besten Argumente, Programme und Ideen zu brillieren. Daneben ist jeder Wahlkampf aber auch ein Materialwettrüsten. So werden ganze Straßenzüge zuplakatiert. Bunte Wahlkampfstände mit reichlich Kugelschreibern, Luftballons und fröhlichen Parteimitgliedern pflastern die großen Einkaufsstraßen. Am 22. September werden die Karten im Berliner Reichstagsgebäude neu gemischt, denn ein neuer Bundestag wird gewählt.

Dank Wahlrechtsreform wird er wohl der größte Bundestag der Geschichte unseres Landes werden. Zu den 299 mit der Erststimme direkt gewählten Kandidaten aus den Wahlkreisen kommen weitere 299 Mandatsträger hinzu, die über die jeweilige Landesliste ins Parlament einziehen. Bei der Verteilung der Plätze ist das Ergebnis der Zweitstimmen von besonderer Bedeutung. Zuerst werden alle Abgeordneten, die ihr Mandat direkt gewonnen haben berücksichtigt. Der Rest wird auf die Kandidaten, der zuvor aufgestellten Landeslisten der Parteien nach dem Zweitstimmenergebnis verteilt. Hier werden nur die Listen berücksichtigt, die in ihrem Bundesland mindestens 5% der Zweitstimmen erringen konnten oder mindestens 3 Abgeordnete direkt entsenden. Diese sogenannte personalisierte Verhältniswahl hat den Vorteil, dass auch kleinere Parteien den Sprung in das Parlament schaffen können, sofern sie 5% der Zweitstimmen für sich gewinnen können. Die vom Verfassungsgericht geforderte Wahlrechtsreform soll das Entstehen von negativem Stimmengewicht verhindern, indem sämtliche Überhangmandate ausgeglichen werden. So soll das tatsächliche Größenverhältnis der Parteien gewahrt werden.

Besonders im Wahlkreis 020 Hamburg–Eimsbüttel wird es spannend, wer das Rennen um das Ticket nach Berlin gewinnt. Es bewerben sich alle Parteien, dennoch wird das Rennen wohl zwischen den beiden großen Volksparteien entschieden.