Für Lokstedt – Niendorf – Schnelsen in die Bürgerschaft

Fünf Kandidaten, fünf unterschiedliche Standpunkte, aber ein gemeinsames Ziel: Den Sprung in die Bürgerschaft zu schaffen. Da es aber nicht allen gelingen kann, muss um jede einzelne Stimme geworben werden. Gelegenheit dafür bot das BüV–Kandidatenhearing in der gut gefüllten Aula der Anna–Warburg–Schule am 20. Januar. Anders als bei klassischen Podiumsdiskussionen zwischen den Bewerbern stand hier der einzelne Bürger im Mittelpunkt. Offen konnten die eigenen Fragen, Wünsche und konkreten Anregungen direkt an die anwesenden Politiker weitergegeben werden.

Die Themen waren so vielfältig wie die Meinungen dazu. So waren sich alle Kandidaten einig, dass es einer klugen Verkehrspolitik bedarf. Wie diese aussehen soll? Da gingen die Vorstellungen und Meinungen auseinander. Während Carsten Ovens (CDU), Anna Gallina (GRÜNE) Zaklin Nastic (LINKE) die Stadtbahn präferieren, lehnen Dr. Monika Schaal (SPD) und Rainer Funke (FDP) diese ab. Ihrer Meinung nach solle lieber der U–Bahnbau weiter vorangetrieben werden.
Dieses Stichwort leitete direkt zum aktuell größten verkehrspolitischen Streitthema über, dem Busbeschleunigungsprogramm. Derzeit gibt es kaum noch einen Stadtteil in Hamburg, der deswegen nicht über Probleme und zusätzliche Staus klagt. Aus dem Publikum kam dazu die Anmerkung, dass die neuen Ampelschaltungen zwar Busse beschleunigen mögen, man aber dank der längeren Rotphasen für Fußgänger häufig nur noch den Rücklichter des wegfahrenden Busses hinterhersehen könne.
Mit Mühe versuchte Dr. Monika Schaal, das Projekt der Sozialdemokraten zu rechtfertigen. Alle anderen Kandidaten waren sich hingegen einig: So kann es mit der Busbeschleunigung nicht weitergehen. Dann lieber die Stadtbahn. Aber auch nur da, wo es einen Bedarf gebe.

Neben einem kleinen Exkurs zum Erhalt der Grünflächen im Wahlkreis, steuerten die Fragen aus dem Publikum schnell in Richtung Hamburger Wohnungsnot. Hier wurde besonders der immer noch mangelnde Bau von neuen Sozialwohnungen angemahnt. Lieber seien in den vergangenen Jahren Genehmigungen für Eigentumswohnungen erteilt worden. Frau Dr. Schaal verwies darauf, dass der Senat in diesem Bereich bereits aktiv sei, allerdings die Verhandlungen mit den Grundeigentümern zu Verzögerungen führten.

Keiner der Kandidaten scheute sich in der Diskussion, die oft sehr detaillierten Fragen zu beantworten. Damit dürften sie durchaus den einen oder anderen Wähler vor Ort überzeugt haben, am 15. Februar für sie zu stimmen.