Und ewig grüßt der Bauarbeiter

Umgestaltung des Siemersplatzes belastet Geschäftsleute

Bereits kurz nach der Infoveranstaltung des Bürgervereins Ende Mai wurde klar: Die Busbeschleunigung hat ein erstes Opfer gefordert. Seit der Geschäftsaufgabe von Feinkost Behrmann am Siemersplatz geht die Angst um, ob weitere Geschäftsinhaber ihre Läden schließen müssen. Mangelnde Parkplätze, zugestellte Wege, Baustellendreck, Teergestank und längere Fußmärsche um von der einen auf die andere Seite der Straße zu kommen, sind momentan der Alltag am Siemersplatz in Lokstedt. Hinzu kommen die täglichen Staus, seitdem die Bagger und Bauarbeiter anrückten. Kurz: Die Kunden bleiben weg vom Siemersplatz.

Über die mangelnden Informationen vor Baubeginn wurde viel gestritten. Einwohner und Geschäftsleute wurden von der Planung ausgeschlossen. Von Behördenseite bemühte man sich um Schadensbegrenzung. Doch mittlerweile hoffen alle Gewerbetreibenden, dass es bald vorbei ist, mit dem täglichen Lärm und Staus. Sie mussten Einbußen von 15 bis 60 Prozent hinnehmen.Manche Händler reagieren darauf mit „Baustellen“–Rabatt Aktionen, um die rückläufigen Umsätze wenigstens teilweise aufzufangen.

Lange kann so etwas nicht gut gehen. Deshalb richteten sich 35 Geschäftsleute in einem Brief direkt an den Wirtschaftssenator. Die klare Forderung von ihnen: Schnellere Fertigstellung der Bauarbeiten! Dies könnte durch zusätzliche Wochenend- und Nachtarbeit umgesetzt werden. Aus der Behörde von Frank Horch gab es dazu bisher noch keine konkrete Stellungnahme. Vielmehr verwies man darauf, dass die Bauarbeiten planmäßig Ende Oktober abgeschlossen werden sollen.

Fürs kommende Jahr hoffen alle auf besseren Umsatz und einen Siemersplatz ohne Bagger und Bauarbeiter. Ob die Fahrzeitverkürzung auf den Buslinien zu merken ist, kann jeder dann selbst einmal überprüfen.