Planer stellen sich Fragen rund um A7–Ausbau

Trotz des Champions–League–Halbfinales kamen am 23.04.2013 rund 250 interessierte Anwohner zur öffentlichen Veranstaltung rund um den A7–Deckel ins Freizeitzentrum an der Wählingsallee. Grund dafür war der Abschluss des Planfeststellungsverfahrens und der anstehende Baubeginn 2014.

Das ehrgeizige Großprojekt des Bundes will die Effizienz der A7 in Hamburg steigern. Schon heute ist dieser Abschnitt einer der meist befahrenen und einer mit der höchsten Unfallgefahr. Zudem überschreitet der Lärm längst den gesetzlich geforderten Lärmschutz um 26%. Nun soll einer der drei geplanten Lärmschutztunnel in Schnelsen entstehen. Die Projektmanagementgesellschaft Deges stellte sich an diesem Abend allen Fragen.

Besonders Ulrich Krentz ging auf die Veränderungen im Bereich Schnelsen ein. Der 560m lange Tunnel soll südlich der Anschlussstelle Schnelsen zwischen Frohmestraße und Heidlohstraße entstehen. Er garantiere „optimalen Lärmschutz“, so Krentz. Das Großprojekt verspricht getrennte Stadtteiledurch den Deckel wieder zusammenzubringen sowie großflächige Parks und Raum für Kleingärtner. All das soll dazu beitragen die
Lebensqualität vor Ort nachhaltig zu steigern.

Dennoch hinterfragten die Anwohner das Projekt kritisch. Was passiert, wenn die Fahrbahn noch um zwei Spuren zusätzlich verbreitert wird? Was machen Fußgänger und Radfahrer in der etwa 7 jährigen Bauzeit? Und wie steht es um die Finanzierung? „Droht etwa eine zweite Elbphilharmonie?“, fragte Günther Brinckmann aus Schnelsen.

Fußgänger und Radfahrer müssen damit leben, dass ab und anwegen nötigen Brückenabrissen die Frohmestraße und die Heidlohstraße für 50–60 Stunden gesperrt werden müssten. Umleitungen würden aber rechtzeitig angekündigt. Zumal für den Bauzeitraum Behelfsbrücken entstehen werden. Durch den Ausbau werde ein besserer Verkehrsfluss
gewährleistet.

Die Finanzierung trägt zu größten Teilen der Bund. Das Land Hamburg wird sich mit 150 Millionen Euro beteiligen, um die Stadtteile wieder zusammenzubringen. Man habe auf den langen Zeitraum seriös und besonnen
kalkuliert und habe nicht die Befürchtung spontaner Kostensteigerungen, so die Referenten.